August der Starke – Sachsens legendärer Kurfürst

Der Kunst und den Frauen gleichermaßen verfallen, prägte August II wie kaum eine andere Dresdner Persönlichkeit das heutige Erscheinungsbild von Stadt und Umland. Unter seiner Regentschaft von 1694 bis 1733 entstanden unter anderem der Dresdner Zwinger, das Taschenbergpalais sowie das Jagdschloss Moritzburg und Schloss Pillnitz. 

Überraschende Thronübernahme

Bei seiner Geburt im Jahr 1670 war es sehr unwahrscheinlich, dass Friedrich August je in die sächsische Politik eingreifen würde. Er war der jüngere Bruder von Johann Georg IV. und folglich nicht berechtigt, 1691 die Thronfolge seines Vaters, Johann Georg III., anzutreten.

Das führte wiederum dazu, dass Friedrich August weit mehr Reisen als sein Bruder unternahm und größere Freiheiten genoss. Die Eindrücke, die er zwischen 1687 und 1689 auf seiner Bildungsreise durch Italien und Frankreich erhielt, bildeten den Grundstein für einige der bedeutendsten Baudenkmäler in Dresden.

Die ausschweifenden Reisen fanden mit dem Tod seines Bruders Johann Georg im Jahre 1694 ein jähes Ende. Im Alter von nur 24 Jahren wurde Friedrich August II. Thronfolger. Er hatte bisher keinerlei Erfahrung mit der Landesverwaltung, ergriff jedoch tatkräftig die Regierungsgeschäfte.

Der Weg zum König von Polen

Während seine Truppen 1695/96 in Ungarn gegen die Türken nur wenig ausrichten konnten, hatte Friedrich August mit der polnischen Krone mehr Glück. Im Gegensatz zu anderen Königreichen in Europa wurde in Polen nicht der älteste Sohn Nachfolger. Der polnische Adel bestimmte die Königsnachfolge.

Friedrich August musste sich jedoch nicht nur gegen seine Konkurrenten durchsetzen, sondern auch das Problem lösen, dass er als Protestant kein Recht zur Thronbesteigung hatte, da dies ausschließlich Katholiken vorbehalten war.

Kurzerhand nahm er bei seinem Onkel Christian August, der zum Katholizismus übergetreten war, Unterricht und trat damit im Juni 1697 vom protestantischen zum katholischen Glauben über. Das Problem der Konkurrenten löste er mit Bestechungsgeldern. Friedrich August II. wurde am 27. Juni 1697 zum polnischen König ernannt, am 15. September folgte die Krönung.

Rauschende Feste und Kunstleidenschaft

Seine gesamte Regentschaft über strebte August der Starke danach, den Prunk der italienischen und französischen Höfe auf Dresden zu übertragen. Er förderte Kunst und Architektur und gab rauschende Feste, die sich nicht selten über mehrere Tage erstreckten. Ihm verdanken die Dresdner unter anderem die umfangreiche Sammlung im Grünen Gewölbe und in der Gemäldegalerie Alte Meister, den Bau des Zwingers und der Frauenkirche und schließlich auch den berühmten Dresdner Beinamen "Elbflorenz".

Dieser Lebensstil hatte natürlich auch seinen Preis. Die beträchtlichen Summen, die von Bällen und Bauwerken verschlungen wurden, konnte August der Starke nur durch hohe Steuern und eine rücksichtslose Politik gegenüber den Landständen aufbringen. Privat war der Kurfürst ebenfalls nicht zimperlich. Vertraute, die in Ungnade gefallen waren, drohte häufig die Festungshaft. Gräfin Cosel, seine bekannteste Mätresse, brachte er gar auf Lebenszeit in Gefangenschaft.

Die Folgen des ausschweifenden Lebenswandels

Sein Lebensstil brachte August nicht nur zahlreiche Mätressen, sondern auch typische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen und Diabetes. Den Rat der Ärzte nach Mäßigung ignorierend erlitt er schließlich 1733 in Warschau einen Schwächeanfall, dem er kurze Zeit später erlag.

Der Körper August des Starken liegt in der Königskrypta des Krakauer Schlosses, sein Herz jedoch kam nach Dresden zurück, wo es seinen endgültigen Platz in der katholischen Hofkirche fand.

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